![]()
Öffnungszeiten:
1. April bis 30. September 8.00-20.00 Uhr 1. Oktober bis 31. März 9.00 bis 18.00 Uhr |
![]() Die Orgel in St. Paul
|
![]() |
|||
![]() ![]() Die
Orgel in der Autobahn- und Radwegekirche St. Paul
Auf der
Empore befindet sich die 1975 von der Trierer Orgelbau-
firma Sebald erbaute Orgel. Die Firma wurde 1935 von Eduard Sebald zunächst mit dem Klavierbauer Max Brandt gemein- sam gegründet und hatte sich schon in den 1930er und 1940er Jahren einen guten Ruf in der Region erarbeitet. Gestützt auf positive Gutachten des Komponisten Hermann Schroeder für Sebalds erste Orgelwerke, konnte die Firma bis 1942 bereits über zehn Orgelneubauten errichten. Der Schwerpunkt der Tätigkeit lag dabei in der Region Eifel, Mosel, Hunsrück sowie dem heutigen Saarland. Nach dem Tod Sebalds 1952 über- nahm zunächst dessen Witwe die Firmengeschäfte, bis 1972 Rudolf Oehms (191 3-1992), langjähriger Mitarbeiter Sebalds und Vetter des damaligen Trierer Domorganisten, als neuer Inhaber die Firma übernahm. Offiziell lautete der Firmenname nun >>Orgelbau Trier, Rudolf Oehms<<, dennoch hielt sich der Name Sebald, unter dem auch die neuen Orgelwerke im jähr- lich erscheinenden Orgelspiegel aufgeführt wurden. Bis zum Erlöschen der Firma mit dem Tod Rudolf Oehms im Jahr 1992 baute die Firma Sebald/Oehms 231 neue Orgeln schwerpunkt- mäßig im Bistum Trier. lm näheren Umkreis von St. Paul stehen in der JVA in Wittlich sowie in der Kirche Maria Himmelfahrt in Bombogen Sebald-Orgeln. Die Orgel in St. Paulträgt keine Opuszahl, im Werkverzeich- nis der Firma Sebald wird sie jedoch unmittelbar vor der Orgel mit der Opuszahl 167 aufgelistet. Die Einweihung erfolgte am 8.Juni 1975, bei der Karl Raas, der damalige Organist am Mis- sonspriesterseminar der Steyler Missionare in St. Augustin und spätere Domorganist von St. Gallen, spielte. Die 13 Register der St. Pauler Orgel verteilen sich auf ein schwellbares Brustwerk, ein Haupt- und ein Pedalwerk. Das fünfregistrige Brustwerk befindet sich unmittelbar oberhalb des Spieltischs. Darüber im oberen Teil der Orgel stehen hinter einem 4'-Prospekt, der aus den Pfeifen der Register Principal 4‘ des Hauptwerks und Choralflöte 4‘ des Pedalwerks gebildet wird, die Pfeifen der fünf Register des Hauptwerks. Hinter den beiden Manualwerken, von außen nicht sichtbar, befinden sich die Pfeifen des Pedalwerks. Spiel- und Registersteuerung der Orgel sind rein mechanisch. Disposition:
Neben
den 13 klingenden Registern verfügt die Orgel über je
einen Tremulant in beiden Manualen sowie über drei Normal- koppeln, die mit Trittschaltern zu bedienen sind. Finanziert durch Spendengelder, die auf Initiative des >För- dervereins Autobahnkirche St. Paul e. V.< zusammengetragen wurden, konnte 2015 der Auftrag für eine grundlegende Reini- gung und Neuintonation an die Orgelbaufirma Fasen aus Ober- bettingen/Eifel
vergeben werden. Die 1994 gegründete Firma
hat sich neben dem Bau neuer Orgeln einen Namen auf dem Gebiet der Restaurierung historischer Orgeln gemacht. Ziel des Familienbetriebs ist es, diese Instrumente als Klangdenk- mäler ihrer jeweiligen Zeit zu erhalten oder zu rekonstruieren. Außerdem stellt die Wartung, Reinigung und Renovierung jün- gerer Orgeln einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt der Firma dar. Orgelbaumeister Hubert Fasen, der bei der Firma Sebald/ Oehms seine Lehrzeit absolvierte, hatte in den vergangenen 20Jahren bereits vielfach Gelegenheit, einige der inzwischen in die Jahre gekommenen Sebald-Orgeln zu überarbeiten und zu deren klanglicher Verbesserung beizutragen. Bei der Nachintonation der Orgel in St. Paul wurden insbe- sondere die 8'-Register stärker hervorgehoben und die scharf klingenden 2'-Register und Mixturen in der Lautstärke zurück- genommen. Dies führte zu einem grundtönigen, gut tragenden Klang der Orgel. Das Register Scharff 1'aus dem Brustwerk, das ursprünglich aus zwei Pfeifenreihen bestand, wurde auf eine Pfeifenreihe reduziert und zum Register Quinte 1 1/3'geändert. Damit steht im Brustwerk das gesamte Klangspektrum eines Kornetts zur Verfügung. Die beiden Manualwerke unterschei- den sich nun in ihrer Disposition deutlicher voneinander und bieten dadurch eine größere Vielfalt an Klangmöglichkeiten gerade für die Orgelmusik der Barockzeit. Christian George Abdruck mit freundlicher Genehmigung von: Edition Kritische Ausgabe, Projekt des Vereins der Freunde und Förderer der Zeitschrift Kritische Ausgabe e. V. herausgegeben von Benedikt Viertelhaus Die Orgel von St. Paul ist auf www.prelude-orgel.info aufgenommen worden und wird auch dort zu hören sein. |
|||||